Internationaler Tag zur Bekämpfung von Hassrede

Internationaler Tag zur Bekämpfung von Hassrede

Der Tag gegen Hassrede wurde im Rahmen der vom Europarat ins Leben gerufenen „Jugendbewegung gegen Hassrede“ ausgerufen. Ziel dieses besonderen Tages ist es, das Bewusstsein für Diskriminierung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und andere hassbasierte Äußerungen und Verhaltensweisen zu schärfen und jegliche Form von Hassrede zu bekämpfen.

Bei manchen Äußerungen wird gar nicht darüber nachgedacht, wen sie verletzen könnten. Für denjenigen, der sie tätigt, sind sie nur ein Scherz, eine Bemerkung oder ein Moment vorübergehender Wut. Aber vielleicht hinterlassen sie tiefe Spuren in den Herzen derjenigen, die sie aufgrund ihres Namens oder ihrer Überzeugung treffen.

Hassrede sind nicht nur lautstark geäußerte Beleidigungen oder offene Drohungen. Manchmal verstecken sie sich hinter einem Witz, manchmal hinter einer Schlagzeile. Worte, die auf Podien oder auf öffentlichen Plätzen gesprochen werden, erreichen die empfindlichsten Punkte der Gesellschaft. Denn Hassrede richtet sich nicht gegen eine Person, sondern gegen eine Identität. Und alle, die dieser Identität angehören, werden plötzlich zur Zielscheibe.

Heute ist der Tag gegen Hassrede. Aber das sollte nicht nur ein Tag sein. Es ist auch ein Aufruf zur Gewissensprüfung und zur Konfrontation.

Ein Tweet, ein Kommentar, ein Witz… Jeder einzelne steht entweder auf der Seite des Hasses oder auf der Seite der Hoffnung.

Hassrede findet sich nicht nur in der Sprache von Einzelpersonen, sondern wächst auch auf den Podien von Politikern und in den Artikeln von Journalisten. Die spaltende Sprache, die in den letzten Jahren gegen unterschiedliche Identitäten, Überzeugungen, Migranten oder unterschiedliche Lebensweisen verwendet wird, spaltet nicht nur Gesellschaften, sondern bereitet auch den Boden für Gewalt.

Wenn ein Führer oder Politiker bestimmte Gruppen mit herabwürdigenden Äußerungen angreift, macht er diese Gruppen zu einer offenen Zielscheibe in der Gesellschaft. Für jeden Menschen, der in den Medien oder ähnlichen Plattformen ausgegrenzt wird, wird auch auf der Straße der Boden für weitere Angriffe bereitet. Deshalb dürfen wir die Bevölkerung nicht mit Hassreden polarisieren, sondern müssen uns dagegen stellen und die Menschen zusammenbringen.

Ein Tropfen schmutziges Wasser in einem Glas klarem Wasser trübt das gesamte Glas. Ebenso vergiften Hassreden, die in die Gesellschaft getragen werden, die Gedanken und Herzen der Menschen. Jede Hassrede hinterlässt Spuren in der Gesellschaft und verwandelt sich mit der Zeit in einen Fleck, der nur schwer zu entfernen ist

. Dass es auch heute noch Menschen gibt, die sich für Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit einsetzen, macht diesen Kampf stark und gibt Hoffnung.

Sich von Hassreden zu distanzieren, ist nicht nur eine Frage der „Sprache“, sondern eine Frage der Perspektive. Jeder Einzelne muss zunächst seine eigenen Vorurteile hinterfragen. Der erste Schritt muss die eigene Veränderung sein.

Heute ist der Tag gegen Hassrede. Dies ist nicht nur ein Tag der Bewusstseinsbildung, sondern auch eine Gewissensprüfung. Unabhängig von unserem Glauben, unserer Herkunft oder unserem Lebensstil sind wir alle Menschen. Keine politische Meinung ist wertvoller als die Würde eines Menschen. Ein Wort, das wir sagen, kann beim Zuhörer tiefe Wunden hinterlassen.

Hassrede vergiften nicht nur Einzelpersonen, sondern die gesamte Gesellschaft und bedrohen den sozialen Frieden. Deshalb muss jeder von uns mit seiner Sprache, seinem Verhalten und seiner Haltung Verantwortung übernehmen. Sich dessen bewusst zu sein, ist der erste Schritt zur Veränderung.

Vergessen wir nicht:

Mit unseren Worten können wir entweder verletzen oder heilen. Ich schweige nicht mehr. Denn ich weiß, dass Schweigen der größte Verbündete des Hasses ist. Und ich weiß, dass Worte ebenso sehr verletzen wie heilen können.

Lasst uns

Hass durch Liebe,

Wut durch Verständnis,

Diskriminierung durch Gleichberechtigung ersetzen.

Lasst uns gemeinsam für eine gerechtere und integrativere Welt kämpfen.

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